Eine Reise zum Herkunftsort von Maria Carta und Gavino Ledda, bei der Du entdecken wirst, wie viel Schönheit die Kreativität von Mensch und Natur hervorzubringen vermag

Hochebenen, scharfkantige, terrassenförmige oder abgerundete Felsformationen, Krater erloschener Vulkane: In Siligo hat die Natur fünfhundert bis sechshunderttausend Jahre gebraucht, um Dir dieses Schauspiel ihrer schöpferischen Kraft zu bieten. Montiju Tundu, Badde Ortolu, Sas Baddes sind einige der Gegenden, die durch die Erosion der Flüsse Rio Funtana Ide und Rio Mannu entstanden sind und die Du besuchen kannst. Auch die Lavaströme der Berge Monte Sa da Figu, Monte Pelao und das unverwechselbare Profil des Monte Santo werden Deine Wanderungen im Meilogu bereichern.

Seit jeher hat der Mensch die magische Atmosphäre dieser Anhöhen wohl als den idealen Ort für seine Zwiegespräche mit dem Jenseits betrachtet. Auf dem Monte Sant’Antonio befindet sich der gleichnamige nuragische Komplex, der mit dem Wasserkult verbunden ist und einen Brunnentempel beherbergt, sowie die Überreste zahlreicher nuraghischer Heiligtümer, darunter Conzattu, Ponte Molinu, Puttu Ruju und Santu Oltolu. Auf dem Monte Santo hingegen befindet sich der Findling „Su Crastu de Santu Liseu“, der mit seiner Erhabenheit von der Spiritualität dieser weitläufigen vom Wind geformten Landschaften erzählt; in seinem Inneren wurde eine Domus de Janas gehauen, die später in eine christliche Kultstätte übergegangen ist.

Auf dem Monte Ruju hingegen kann man die schöne Kirche Santa Maria di Bubalis, auch bekannt als Nostra Signora di Mesumundu, bewundern, die Ende des 6. Jahrhunderts auf den Ruinen einer römischen Therme errichtet worden war und aus byzantinischer Zeit stammt. Auf dem Gipfel des Monte Santo befindet sich die romanische Kirche der Heiligen Elias und Henoch, ein weiteres Beispiel dafür, dass an diesen Orten die Distanz zwischen Himmel und Erde nicht zu existieren scheint.

Wenn Astronomie Deine Leidenschaft ist, solltest Du Dir einen Besuch des Planetariums und der Sternwarte in Coas nicht entgehen lassen, um auch auf wissenschaftlicher Ebene, dem Himmelsgewölbe noch näher zu kommen.

Im Dorf kannst Du jene Orte besuchen, die im berühmten Roman „Padre Padrone“ (Mein Vater, mein Herr) von Gavino Ledda vorkommen, worauf auch der gleichnamige Film basiert, der in Cannes die Goldene Palme gewann, und das Museum Maria Carta, das der Künstlerin, Intellektuellen, Dichterin, Schauspielerin und Sängerin mit der unverwechselbaren Stimme gewidmet ist, die dazu beigetragen hat, die sardische Kultur weltweit bekannt zu machen.