Über dem kleinen Dorf ragt dieses außergewöhnliche Beispiel romanischer Architektur, heute die einzige Abtei der Insel.

Borutta hat keine dreihundert Einwohner, dafür ist es im Besitz eines wahren Juwel des sardischen Mittelalters. Die Kathedrale San Pietro di Sorres, die Ende des Jahres 1000 erbaut und dann im romanischen Stil verschönert wurde wird Dich in Erstaunen versetzen.

Dieser Ort des Friedens und der Schönheit wurde zum nationalen Denkmal erklärt und beherbergt auch eine Gemeinschaft von Benediktinermönchen. Die Eleganz der Außenfassade und die Erhabenheit der Innenarchitektur werden Dich beeindrucken, genau so wie der angrenzende Kreuzgang mit seinem gepflegten Garten.

Wenn Du die Möglichkeit dazu hast, besuche die „Bastida di Sorres“, eine historische Nachstellung der Schlacht, die hier 1334 stattfand, als die Dorias versuchten, die alte Festung von Sorres, die in die Hände der Aragonier gefallen war, zurückzuerobern.

Dort kannst Du die Rekonstruktion eines Zeltlagers aus dieser Zeit bestaunen, dazu mittelalterliche Musik und Tänze, wie Ausstellungen und Führungen.

Am 29. Juni findet das Fest mit Prozession zu Ehren des San Pietro di Sorres statt, an dem die Einwohner von der Pfarrkirche im Dorf aus in Tracht und zu Pferd zur Abtei ziehen.

Am Hang unterhalb der Kirche befindet sich die Höhle von Ulàri, die einen Besuch wert ist, da sie eines der ältesten Zeugnisse menschlicher Anwesenheit in der Gegend darstellt. Im Inneren wurden Artefakte aus Feuerstein und Obsidian gefunden, die fünftausend Jahre alt sind. Vielleicht hast Du zudem eine unerwartete Begegnungen mit einer der fünf Fledermausarten!

Überall auf der Hochebene von Punt’e Mura trifft man auf Kalksteinbauten, die den Nuraghen ähneln, aber kleiner sind: Es sind die sogenannten Furraghes, die Öfen, die bis vor einem halben Jahrhundert zur Kalkherstellung verwendet wurden.

Eine Kuriosität: 1946 war Borutta die erste dreier Gemeinden Italiens, in der eine Frau zur Bürgermeisterin gewählt wurde: Ninetta Bartoli.