Das Panorama wird von der Festung von Pedra Mendalza beherrscht, während im Tal die Nuraghe von Oes hervorragt.

Giave liegt oberhalb des Tals der Nuraghen, eine außergewöhnliches archäologische Stätte, mit über dreißig Besiedlungen, die vor über 3500 Jahren in der Zeit der Nuraghenkultur errichtet wurden. Dieser Teil der Insel ist ebenso durch erloschene Vulkane gekennzeichnet, und einer davon ist in der Gemeinde, die Du besuchst, deutlich wiederzuerkennen.

Der Pedra Mendalza, der sich vor Giave erhebt, ist nichts anderes als ein vulkanischer Kanal, der verstopft wurde, dann erlosch und später durch Erosion wieder zum Vorschein kam. Es handelt es sich einfach um eine hundert Meter hohe Lavasäule, die den Vulkan überlebt hat!

Das Gebiet war bereits in prähistorischer Zeit besiedelt, wie die zahlreichen domus de janas und Nuraghen belegen. Das interessanteste Bauwerk, das weniger als einen Kilometer vom berühmten Santu-Antine-Komplex in Torralba entfernt liegt, ist die Nuraghe Oes, deren zentraler Turm der größte auf Sardinien ist: Sein Durchmesser beträgt gut sechzehneinhalb Meter, während der durchschnittliche Durchmesser bei dreizehn Metern liegt.

Einige Gelehrte glauben, dass das Dorf punischen Ursprungs ist, aber so wie wir es nun vorfinden, entstand Giave im Mittelalter. Aus dieser Zeit stammt die alte Pfarrkirche San Sisto (im romanischen Stil erbaut, vom Kirchhof aus hat man ein herrliches Panorama), während die Pfarrkirche Sant’Andrea Apostolo aus dem 16. Jahrhundert stammt und im gotisch-aragonesischen Stil erbaut wurde, aber 1788 einer umfassenden renoviert wurde.

Gegenüber dem Rathaus befindet sich die Kirche und das Oratorium des Santa Croce aus dem 17. Jahrhundert (der hölzerne Altar und das Kruzifix sind wunderschön), während am Rande des Dorfes die schlichte, aber bezaubernde Kirche der Heiligen Cosmas und Damiano zu besichtigen ist, die am 28. Januar, dem wichtigsten Festtag des Dorfes, zum Leben erweckt wird.