- Überall
Das Zentrum dieses kleinen Dorfes besticht mit eleganten, im letzten Jahrhundert erbauten Gebäuden, während sich im Umland zahlreiche Kirchen und archäologische Stätten befinden.
Nughedu San Nicolò ist ein antikes Dorf, dessen Name sich aus dem lateinischen „nucetum“ ableitet, in Bezug auf die Nussbaumwälder in seiner Umgebung. Das gesamte Gebiet ist jedoch schon seit der Jungsteinzeit bewohnt, wie die Domus de Janas von Sos Furrighesos ganz in der Nähe des Dorfes bezeugen (obschon sie zur Gemeinde Anela gehören).
Bei der Besichtigung wirst Du die reiche Verzierung der achtzehn Grabkammern im Inneren wahrnehmen, mit teils bemalten Tier- und Blumenreliefs oder Graffitis. Eines der Gräber hat ein Eingangstor, das von einer Stele umrahmt ist, ähnlich wie jene der Gigantengräber, nur ist sie hier direkt in den Fels gehauen!
Das Stadtzentrum um die Piazza Marconi mit einem Brunnen aus dem 19. Jahrhundert ist sehr hübsch, mit eleganten Gebäuden aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Die moderne Kirche San Nicola mit einer Wandmalerei von Aligi Sassu und die Kirche San Sebastiano aus dem 17. Jahrhundert sind ebenso einen Besuch wert, sowie die außerhalb gelegenen Kirchen San Pietro (aus dem 14. Jahrhundert) und Sant’Antonio Abate (aus dem 17. Jahrhundert) die oberhalb des Dorfes liegen.
Wenn Du das Dorf Ende Juni anlässlich der Feierlichkeiten zu Ehren der Heiligen Pietro und Paolo besuchst, kannst Du der Sagra de Sas Panafittas beiwohnen, einem typischen einfachen Brotgericht. Scheiben der „Spianata“ (in anderen Dörfern werden andere Brotsorten verwendet) werden einige Minuten lang in heiße Schafs- oder Rinderbrühe getaucht, abgetropft und anschließend mit einer Tomaten- und Fleischsoße sowie mit Frisch- und Hartkäse abgeschmeckt.
Zum Schluss noch etwas Wissenswertes: Einer der bedeutendsten sardischen Dichter und Schriftsteller des 20. Jahrhunderts wurde in Nughedu San Nicolò geboren: Francesco Masala. Sein Roman „Quelli dalle labbra bianche“ erzählt die Geschichte des dramatischen Rückzugs italienischer Soldaten von der russischen Front im Zweiten Weltkriegs. Ein Meisterwerk.