In der Nekropolis von Moseddu, ein Spektakel anthropomorpher Figuren von der sardischen Frühzeit bis zur Gegenwart

Wundre Dich nicht, wenn die Nekropole bei Deiner Ankunft von einer friedlichen Schafsherde bevölkert ist: Betrete das Gelände, schließ das kleine Holztor und genieße das Schauspiel. Du bist in Moseddu, inmitten seiner fünftausendjährigen Geschichte. Nur wenige Kilometer von Cheremule entfernt, befindet sich diese Nekropolis, die aus mehr als zwanzig Domus de Janas, den Gräbern der sardischen Vorgeschichte besteht.

Sie sind einfach gebaut, aber eines davon wird Deine Aufmerksamkeit besonders erregen. Dank der Karten auf der Website kannst Du sie leicht ausfindig machen: es ist das Grabmal Branca. Seine Besonderheit? Es ist größer als die anderen und hat dreißig Petroglyphen, Felszeichnungen, also primitive Formen der Felskunst.

Es handelt sich um stark stilisierte anthropomorphe Figuren. Einige scheinen ihre Arme einander zugewandt zu haben, als ob sie die Gottheit anrufen, andere scheinen in einen Tanz verwickelt zu sein. Die auf dem Kopf stehende Figur könnte stattdessen den Verstorbenen darstellen.

Weitere Petroglyphen findest Du in der Grabstätte Cava, während Du in der Grabstätte „Sa presone“ eine in den Boden gehauene Feuerstelle sehen kannst. Wobei das Interessanteste ist, dass dieses Grab in der Römerzeit als Weinkeller genutzt wurde!

In der Landschaft von Cheremule kann man die schöne Nuraghe Majore nahe der Straße zwischen Thiesi und Romana bewundern. Auffallend ist nicht ihre Größe (sie besteht tatsächlich nur aus einem Turm), sondern die Lage auf einem Felsvorsprung, von wo aus sie die Landschaft beherrscht.

Zurück im Dorf kannst Du die schöne Fassade der Kirche San Gabriele Arcangelo aus dem 16. Jahrhundert bewundern, die im aragonesisch-gotischen Stil erbaut wurde, und Innen mit einem barocken Holzaltar bereichert ist.

Eine Kuriosität: Das Dorf hat seinen Namen dem Cheremulit zu verdanken, einem Lavagestein, das aus einem alten Vulkan, dem Monte Cuccureddu, gewonnen wird und seit den 1950er Jahren wegen seiner hohen Isolierfähigkeit verwendet wird.